Der Mutterkonzern des Investors auf dem Eiermann-Campus, die Adler-Group, ist Anfang des Monats in schwere Turbulenzen geraten. Der Grund: Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG verweigerte dem Jahresabschlussbericht des Unternehmens das Testat. Dies bedeutet, dass die Prüfer wegen fehlender Dokumente nicht bestätigen konnten, dass dessen Bilanz die wirtschaftliche Realität des Konzerns widerspiegelt. In Folge dessen traten mehrere Verwaltungsratsmitglieder zurück, was die Börse als Beleg dafür wertete, dass bei der Adler Group nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Die Aktie des Unternehmens stürzte zeitweise um bis zu 46 Prozent ab.
Diverse Medien stellten dem Unternehmen daraufhin kein gutes Zeugnis aus. So titelt die Zeit „Adler Group: Der Chaos-Investor“, die Tagesschau sprach von der „Adler Group in schweren Turbulenzen“ und das Handelsblatt sogar von der „Angst vor einem zweiten Wirecard“.
In einem Interview des NDR äußerte sich Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel beunruhigt: „Das ist etwas, das uns sehr besorgt und für eine gedeihliche Stadtentwicklung vor Ort keine gute Nachricht ist. Dafür brauchen wir verlässliche Partner, die auch zu Verabredungen und Zusagen stehen und da muss man sagen, das ist ein echter Offenbarungseid, den wir hier erleben.“
Diese Ansicht kann man in Hinblick auf den Eiermann-Campus nur teilen, dennoch hält sich die Stuttgarter Politik in ihren Aussagen bislang bedeckter. Immerhin reagierte Baubürgermeister Peter Pätzold, indem er den Bebauungsplan für den Eiermann-Campus vorerst stoppte, wie die Stuttgarter Zeitung berichtet.
Die Bürgerinitiative „Rettet das Rosental“ hatte schon Anfang Februar vor den Risiken einer Zusammenarbeit der Stadt mit dem finanziell in Schieflage geratenen Investor gewarnt. Eine ausführliche Übersicht zu den Bauprojekten der Adler Group finden Sie zu dem in unserer Kategorie „Schwarz auf Weiss“.
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