Vor zwei Jahren gab der Zürcher Kantonsrat eine Studie in Auftrag, die den Einsatz von Luftseilbahnen im öffentlichen Verkehr prüfen sollte. Nun wurde der Bericht vorgelegt, aus dem laut „Neuer Zürcher Zeitung“ vom 20. November 2023 eines klar hervorgeht: „Seilbahnen bieten keine Lösung für städtische Verkehrsprobleme.“

Auch wenn die technische Machbarkeit „knapp gegeben“ sei, falle die Kosten-Nutzen-Rechnung negativ aus. Die Studie begründet dies auch damit, dass man trotz Seilbahn nicht auf bestehende Buslinien verzichten könne. Dies wäre auch am Eiermann-Campus der Fall, wo eine Seilbahn ebenfalls als Ergänzung bzw. als sogenanntes „Add-On“ gedacht ist. Die Schweizer Untersuchung stellt laut NZZ generell fest, dass „Seilbahnen als Punkt-zu-Punkt-Verbindungen eine weit geringere Netzwirkung entfalten als Bus- und Tramlinien mit ihren Haltestellen und Umsteigemöglichkeiten“.

Die Studie, die der Zürcher Verkehrsverbund zusammen mit den Verkehrsbetrieben Zürich (VBZ), dem Amt für Mobilität und den Ingenieurbüros INFRAS und zatran GmbH durchgeführt hat, benennt weitere Nachteile der Seilbahn. So seien deren hoch gelegene Stationen für Passagiere „weniger attraktiv als der ebenerdige Zugang zu Tram und Bus“. Außerdem sehen die Fachleute in der Schweiz, wo man an Seilbahnen ja durchaus gewöhnt ist, für den städtischen Bereich „Probleme mit dem Schutz des Ortsbildes sowie der Landschaft“, was „zweifellos Widerstand von Verbänden und Anwohnern“ und rechtlich „aufwendige Verfahren mit ungewissem Ausgang“ nach sich ziehen würde. Die zuständige Zürcher Regierungsrätin Carmen Walker Späh sieht angesichts dieser Ergebnisse den Nutzen von Seilbahnen zwar weiter als touristische Attraktion und dort, wo Höhenunterschiede zu überwinden seien: „Aber im städtischen Umfeld bleibt der klassische öffentliche Verkehr unschlagbar.“

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