Mit einem Bürgerentscheid haben die Einwohner der niederbayerischen Kreisstadt Kelheim am Sonntag, 19. November, der Idee einer Seilbahn eine klare Absage erteilt. Die überwältigende Mehrheit, nämlich 82,7 Prozent der knapp 13.000 Wahlberechtigten, sprach sich gegen das Projekt aus. Nur 15,3 Prozent der Bürgerschaft konnten sich vorstellen, per Seilbahn zum benachbarten Bahnhof in Saal a. d. Donau transportiert zu werden.

Nach dem eindeutigen Wahlergebnis muss die Stadt die Pläne für die fünf Kilometer lange Seilbahntrasse über die Donau vorerst auf Eis legen und darf dem Projekt für mindestens ein Jahr keine weiteren Finanzmittel zur Verfügung stellen. Kelheims Erster Bürgermeister Christian Schweiger (CSU) will die Ergebnisse der für Ende 2024 erwarteten Machbarkeitsstudie abwarten und das Votum des Bürgerentscheids bei den folgenden Beratungen im Stadtrat einfließen lassen.

Kelheims Zweiter Bürgermeister Dennis Diermeier von den Freien Wählern, die den Bürgerentscheid initiiert hatten, hält die Seilbahn laut einem Bericht des Bayerischen Rundfunks zwar technisch für machbar, glaubt aber unter wirtschaftlichem Aspekt nicht an das notwendige Fahrgastpotenzial: „Das Geld brauchen wir für Kelheim und nicht für eine Seilbahn, die Defizit macht.“

Foto: © Maximilian Wrachtrup