“Beim Thema Seilbahn bin ich persönlich noch unentschieden”, erklärte Vaihingens Bezirksvorsteher Kai Jehle-Mungenast gleich zu Beginn des Ortstermins am Dienstag, 27. April, zu dem die Bürgerinitiative “Rettet das Rosental” eingeladen hatte. Bei der Begrüßung am Vaihinger Stadtpark trat Regine Wenzel-Wrachtrup dem fälschlich entstandenen Eindruck entgegen, nur unmittelbar betroffene Anwohner hätten sich bislang dem Ruf “Rettet das Rosental” angeschlossen:
“Ich selbst wohne zum Beispiel nicht an der geplanten Strecke, habe als engagierte Vaihingerin aber große Bedenken, dass die Seilbahntrasse unseren Stadtteil nicht voranbringen, sondern zerschneiden und gewachsene Strukturen zerstören wird.”
So habe der Vaihinger Stadtpark bislang als Visitenkarte Vaihingens wunderbar funktioniert. Die für die Seilbahnführung notwendige Umlenkstation zwischen Park und Bahnhof würde diesen einladenden Eindruck zunichte machen.
Auf dem anschließenden gemeinsamen Fußweg entlang der Vollmoellerstraße kam Bezirksvorsteher Jehle-Mungenast auch spontan mit Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch und ließ sich deren Einwände gegen die geplante Seilbahn schildern. Bei einem Zwischenstopp an der Krehlstraße, wo eine große Haltestation entstehen soll, wurden er und sein Stellvertreter Colyn Heinze auf den drohenden Kahlschlag für den reichen Baumbestand rund um die Vaihinger Seen und den ebenfalls betroffenen Kindergarten samt öffentlichem Spielplatz aufmerksam gemacht.
Auf der großen Wiese im Rosental angekommen, wurde im kleinen Kreis unter strenger Einhaltung der Coronamaßgaben weiter über verschiedene Aspekte des umstrittenen Seilbahnprojekts diskutiert, von Möglichkeiten der Verkehrserschließung des künftigen Eiermann-Areals bis zu ungeklärten Fragen des Bedarfs und der Kosten-Nutzen-Rechnung. Vor allem aber wollten wir den Bezirksvertretern vor Augen führen, welch massiven Eingriff eine solche Seilbahntrasse in das örtliche Landschaftsschutzgebiet bedeuten würde.
Auch wenn man sich in manchen Punkten nicht einig war, zeigte Bezirksvorsteher Jehle-Mungenast auch Verständnis für das Anliegen der Bürgerinitiative und sagte seine Unterstützung im Entscheidungsprozess zu, wobei er seine Rolle als Vermittler zwischen Stadt und Vaihinger Bürgerschaft betonte. “Da die Entscheidung über das Vorhaben nicht bei mir liegen wird, sehe ich meine Aufgabe vor allem darin, Ihnen von Seiten des Bezirks Gesprächsbereitschaft zu signalisieren und für die notwendige Transparenz zu sorgen.”
Zu wünschen ist, dass ihm neben all den Argumenten auch die Kinder auf ihren Fahrrädern, die jungen Familien mit Kinderwagen, die zahlreichen Freizeitsportler und Erholung suchenden Spaziergänger im Gedächtnis bleiben, die an diesem sonnigen Spätnachmittag rund um die Vaihinger Seen und im Rosental unterwegs waren…
Foto: © Klingenstein